Das Jahr 1005 n. Chr. – eine Zeit des Umbruchs und der Transformation in Südasiens Geschichte. Der junge Sultan Mahmud von Ghazni, Herrscher des Ghaznawiderreiches in presentätigem Afghanistan, blickte nach Süden, auf die reiche Stadt Multan im heutigen Pakistan. Die Stadt war ein bedeutendes Zentrum für Handel, Kunst und Kultur, bekannt für ihre prachtvollen Tempel und die Verehrung der hinduistischen Gottheit Shiva. Doch Mahmud sah mehr als nur kulturellen Reichtum: er erkannte strategische Bedeutung und politische Machtgrundlage. Seine Eroberung von Multan sollte den Weg für die Ausbreitung des Islam in Südasiens ebnen, ein Prozess, der Generationen beeinflussen würde.
Mahmuds Gründe für die Eroberung Multans waren vielfältig. Neben der begehrten Kontrolle über Handelsrouten, strebte er die Unterwerfung rivalisierender hinduistischer Herrscher an und sah in Multan einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Expansion seines Reiches.
Der Feldzug gegen Multan war ein episches Unternehmen, das militärisches Geschick, politische Taktiken und religiösen Eifer vereinte. Mahmuds Armee bestand aus erfahrenen Kriegern, darunter Turkmenen, Perser und afghanische Nomadenstämme. Sie waren hochdiszipliniert und ausgerüstet mit den modernsten Waffen der Zeit – Schwertern, Bögen und Katapulten. Die Verteidigung Multans wurde von Raja Anandpal angeführt, einem tapferen Herrscher, der entschlossen war, die hinduistische Herrschaft zu schützen.
Die Schlacht um Multan dauerte mehrere Monate und forderte auf beiden Seiten hohe Opfer. Mahmuds Armee nutzte Belagerungstaktiken, um die Stadt in den Würgegriff zu nehmen. Die Verteidiger kämpften mit unbändigem Mut und Setzen
Waffensystem | Beschreibung |
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Schwerter | Aus Stahl geschmiedet; für Nahkämpfe verwendet |
Bögen | Zum Abfeuern von Pfeilen auf große Distanz |
Katapulte | Wurften schwere Steine und Projektile auf die Mauern |
Mahmuds Armee setzte schließlich einen Sturmangriff ein, der die Stadtmauern überwinden konnte. Nach einer blutigen Schlacht fiel Multan in Mahmuds Hände.
Die Eroberung Multans hatte weitreichende Folgen für Südasiens Geschichte:
- Islamisierung: Die Eroberung markierte den Beginn einer längeren Periode der Islamisierung im Gebiet des heutigen Pakistan und Indien.
- Handelsrouten: Mahmud sicherte die Kontrolle über wichtige Handelswege, wodurch Ghazni zum Zentrum eines florierenden Handelsimperiums wurde.
- Kultureller Austausch: Trotz des militärischen Konflikts kam es zu einem kulturellen Austausch zwischen den islamischen Eroberern und der hinduistischen Bevölkerung.
Die Ereignisse in Multan sind ein faszinierendes Beispiel für die komplexen Machtverhältnisse, religiösen Spannungen und kulturellen Verflechtungen im mittelalterlichen Südasiens. Mahumuds Eroberung war kein einfaches militärisches Unterfangen sondern der Beginn einer Epoche des Wandels, die bis heute in der Geschichte
Pakistans und Indiens ihre Spuren hinterlassen hat.